vmt_3_1_01.jpg

vmt_3_1_02.jpg

vmt_3_1_03.jpg

vmt_3_1_04.jpg

vmt_3_1_05.jpg






Die Geschichte von Elisabeth Max-Theurer, genannt Sissy, ist auch die Geschichte von Mon Cherie, einem zunächst fast unreitbaren vierbeinigen Geschenk, dass sich zum Europameister und Olympiasieger mauserte. Und es ist die Geschichte von Hans Max-Theurer, der die junge Reitnärrin zu einer der erfolgreichsten Reiterinnen ihrer Zeit formte. Und nicht zuletzt ist es auch die Geschichte von Victoria Max-Theurer, der gemeinsamen Tochter von Sissy und Hans Max-Theurer, die sich anschickt, an die Erfolge ihrer Mutter anzuknüpfen.

Der Reihe nach: Sissy Max-Theurer wurde am 20. September 1956 in Linz geboren. Im Alter von zehn Jahren gaben die Eltern ihrem Drängen nach. Den ersten Reitstunden auf Schulpferden folgte zwei Jahre später die Anschaffung von Pluto Alda, einem kleinen Lipizzaner. Mit ersten Turniererfolgen in der Dressur und einem kurzen Ausflug in den Springsport ging es weiter. Die beiden wichtigsten Eckdaten dieser Zeit: 1968 begegnet die Zwölfjährige beim Frühjahrsturnier des Welser Reiterbundes dem Ampflwanger Reitlehrer Hans Max - fünfzehn Jahre später heiraten die beiden. Und 1973 erhält die ambitionierte Reiterin, als Zugabe zum Kauf des Hannoveraner Le Fort, von Hans Schwelm, Neuss, den jungen Rappschimmel Mon Cherie geschenkt.

Unter den Fittichen von Trainer Hans Max-Theurer schaffte Sissy 1974 auf dem Rappen Mascagni den Sprung ins Österreichische Junioren-EM-Team. Zahlreiche Erfolge schlossen sich an, die wertvollsten davon auf Mon Cherie. Dessen erste Schritte verliefen enttäuschend. Beharrliche Arbeit ließ den Schimmel zum Dressurpferd internationalen Formats reifen, mit absoluten Höhepunkten in der Piaffe-Passage-Tour und den Pirouetten. Bei der Europameisterschaft 1979 in Aarhus/DEN besiegte Mon Cherie unter Sissy Max-Theurer die gesamte Dressurelite und holte bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau Gold.

Die Zahl der Siege und Platzierungen, die Sissy Max-Theurer in Zusammenarbeit mit ihrem Mann und Trainer Hans Max-Theurer erreichte, ist beeindruckend: In der Zeit von 1978 bis 1984 gewann die staatlich geprüfte Reitlehrerin sechsmal die Österreichische Staatsmeisterschaft, war international in Aachen/GER, Rom/ITA, Berlin/GER, München/GER, Kopenhagen/NED, Goodwood/GBR und Paris/FRA erfolgreich und belegte mit Acapulco 1983 Platz zehn in der Einzelwertung bei der EM in Aachen und 1984 Platz elf bei den Olympischen Spielen in Los Angeles/USA. Nach der Geburt der Tochter Victoria 1985 und des Sohnes Johannes 1987 schaffte sie vier Jahre später das Comeback. Bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona/ESP wurde sie auf Liechtenstein Achte im Dressurfinale. Nach Platz zwölf in der Einzelwertung bei den Weltreiterspielen 1994 in Den Haag/NED beendete sie ihre aktive Laufbahn.

Seitdem unterstützt sie ihre Tochter Victoria, die von 1995 an im Viereck von Erfolg zu Erfolg reitet. Das Training der Tochter überlässt sie allerdings ihrem Mann Hans Max-Theurer, da Mutter und Tochter in der Reitbahn häufig unterschiedlicher Ansicht sind. Der Sohn Johannes hat sich, ganz gegen die familiäre Tradition, nicht den Pferden, sondern den Fischen verschrieben. Er angelt leidenschaftlich gern.

Sissy Max-Theurer, deren besonderes Interesse auch der Pferdezucht gilt, ist seit 2002 als Präsidentin des Bundesfachverbandes Reiten und Fahren in Österreich und ab 2005 als Vizepräsidentin des Aufsichtsrates der Spanischen Hofreitschule Wien tätig. Weiterhin ist sie auch im Vorstand des Österreichischen Olympischen Komitees für Frauenfragen zuständig.