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Eigentlich wollte der am 17. August 1942 in Wels geborene Hans Max-Theurer Taucher werden. Ein Ausritt auf dem Araberhengst Silver brachte ihn im Alter von 14 Jahren von der Unterwasserwelt auf den Rücken der Pferde. Vom Vater vor die Wahl gestellt, "Moped oder Pferd?", entschied sich der vom Pferdebazillus Infizierte für ein Pferd. Während seiner Lehre zum Kunstschlosser war er morgens schon um 5 Uhr im Stall, um es zu versorgen und zu reiten.

"Du gehörst runtergeschossen, so schlecht reitest du. Aber du hast Talent. Ich bring es dir bei. Du wirst viel leiden." Noch heute klingen Hans Max-Theurer die Worte von Kavallerie-Offizier Wilhelm Pichler im Ohr, seinem ersten Lehrmeister. Es folgten monatelanges Sitztraining an der Longe - ohne Zügel und ohne Bügel.

Mit der Anstellung als Reitlehrer im Ferienreiterdorf Ampflwang 1969 wurde das Hobby zum Beruf. In der Ausbildung des Schulpferdes Astor lieferte Hans Max-Theurer sein Meisterstück ab. Ohne je selbst Piaffe und Passage auf einem Lehrpferd erfühlt zu haben, brachte er der jugoslawischen Halb-Lipizzaner das komplette Grand Prix-Programm bei. Von offizieller Seite wurde u.a. der Bundestrainer Georg Wahl auf den Autodidakten aufmerksam und so startete Hans Max-Theurer mit Astor 1974 für Österreich in Kopenhagen/DEN  bei der Weltmeisterschaft.

Seine 1971 in der Spanischen Hofreitschule begonnene Bereiterlehre brach Hans Max-Theurer nach neun Tagen ab. Der Ausbilder zahlreicher S-Pferde wollte nicht wieder mit Longenstunden "bei Null" beginnen. Zurück in Ampflwang lernte er Sissy Theurer kennen, die mit EM- und Olympia-Gold zu seiner erfolgreichsten Schülerin avancierte. 1983 heirateten beide, zwei Jahre später wurde Tochter Victoria geboren, die - dank der Ausbildung ihres Vaters - in die sportlichen Fußspuren ihrer Mutter tritt.

Dutzende Dressurpferde hat Hans Max-Theurer an die Spitze geführt, darunter mit Mon Cherie, Acapulco und Liechtenstein drei Pferde, die bei Olympischen Spielen im Finale standen. Aufgrund seiner Erfolge wurde ihm der Titel Reitmeister verliehen. Täglich steigt er in den Sattel und reitet drei bis fünf Pferde. Sein Trainingsgeheimnis? "Ich war immer auf mich selbst angewiesen, habe gelesen, habe probiert und über so manches Problem nächtelang nachgedacht." Sein Trainergeheimis? "Ich will keine Marionettenreiter erziehen, die nur das fühlen, was von unten gesagt wird." Und die von ihm bevorzugten Pferde? "Alle Spitzenpferde sind auf ihre Art schwierig, aber nicht alle schwierigen Pferde sind Spitzenpferde. Als Ausbilder muss man das annehmen, was das Pferd von sich aus anbietet und seine Energie zu nutzen wissen."

Hans Max-Theurer, der sich neben Pferden gerne seiner Leidenschaft für Kunst, Antiquitäten, Burgen und Schlösser widmet, leitet das Hauptreferat für Ausbildung im Reitsport in Österreich.